Altersgerechtes Wohnen

Mit kleinen Dingen fängt es an. Unmerklich erst, dann wird es immer deutlicher: kleine Dinge, die früher nebenbei gelaufen sind, machen uns Schwierigkeiten. Dabei sind die Einschränkungen, mit denen wir zurechtkommen müssen, bei jedem anders. Vielleicht werden die Augen schneller müde als früher, vielleicht ist der Bewegungsapparat nicht mehr so tüchtig. Wir werden älter und es ist Zeit, sich im Alltag ganz praktisch und individuell mit diesem Phänomen auseinanderzusetzen.

Gezielte Planung für altersgerechtes Wohnen

Da hilft es, sich die eigenen vier Wände systematisch vorzunehmen, um mit Hilfe der Einrichtung Abläufe des täglichen Lebens zu vereinfachen. Oft sind es bereits kleine Veränderungen, die für altersgerechtes Wohnen große Unterschiede machen.

Manches muss raus!

Eine Hinorientierung zu einer sparsameren Ausstattung kann revolutionäre Auswirkungen haben. Die über die Jahre angesammelten Möbelstücke, aber auch deren Innenleben, müssen sich einer kritischen Prüfung unterziehen. Was uns lieb und teuer ist, soll uns unbedingt weiter umgeben. Alles andere darf großzügig verschenkt und abgegeben werden. Zu viele Möbel versperren uns Sicht und Wege. Der Kabelsalat von Telefon, Computer und allen anderen Elektrogeräten muss sicher verstaut werden, damit sich keine Stolperfallen auftun. Das gleiche gilt für Teppiche. Nur rutschfeste Exemplare sind sicher. Eine Anti-Rutschmatte aus Kautschuk kann Wellenbildung vorbeugen.

Die Trittleiter ganz nach hinten

Generell ist es eine große Hilfe, Gegenstände des täglichen Bedarfs – das gilt besonders für Küche und Bad – in Reichweite unterzubringen. Küchenhocker und Leiter müssen dann nicht ganz so oft zum Einsatz kommen. Schränke und Regale in Oberkörperhöhe helfen Rücken und Knie zu schonen.

Badezimmer – Hauptsache bequem

Das Badezimmer müssen wir besonders sorgfältig unter die Lupe nehmen. In die Badewanne oder in die Duschtasse einsteigen, das war früher kein Problem. Jetzt steigt bei jeder Wäsche das Bewusstsein, dass die Fliesen spiegelglatt sind. Handgriffe sind leicht anzubringen und bieten beim Einsteigen Sicherheit und Halt. Ein Handgriff neben der Toilette erleichtert das Aufstehen an müden Tagen. Auch eine Sitzerhöhung sollte nicht ausgeschlossen werden. Wer noch weiter voraus denkt, zieht auch bauliche Maßnahmen in Betracht und schafft genug Raum für Gehwägelchen oder Rollstuhl. Rutschfeste Fliesen erleichtern die Bewegung im Badezimmer. Eine ebenerdige Dusche bietet im Übrigen für alle Generationen den bequemsten Einstieg.

Die Treppe im Blick

Am einfachsten sind ebenerdige Wohnungen ohne Stufen. Wer um seine Treppen nicht herumkommt, braucht unbedingt rutschfeste Stufen und griffige Geländer. Ausreichend helles Licht vermindert Unsicherheiten und die Gefahr des Hinfallens. Breite Türöffnungen bringen ebenfalls Vereinfachung.

Alte Gewohnheiten verstellen bisweilen die Sicht auf die Dinge. Wer sich auf praktisches Umdenken einlässt, kann oft durch kleine Veränderungen bereits große Wirkung erzielen.